Ich konnte die Fuji X Pro 3 vier Wochen lang auf Herz und Nieren testen. Warum dieses Model für mich die fast perfekte Streetfotografie Kamera ist, möchte ich mit Dir in diesem Artikel teilen. In diesem Fujifilm X Pro 3 Review geht es weniger um die technischen Eigenschaften dieser Kamera. Denn das Model ist bereits zwei Jahren auf dem Markt und daher wurden diese Themen bereits von vielen anderen Blogger behandelt. Mir geht es darum, Dir meine Beweggründe und meine persönlichen Eindrücke mit Dir zu teilen.
Wie bin ich auf die Fuji X Pro 3 aufmerksam geworden?
Ich hatte bereits Anfang des Jahres die Gelegenheit das Model X100V zu testen und war von diesem Model sehr angetan. Da mich jedoch ein paar Dinge an der X100V gestört haben, habe ich mich weiter auf die Suche nach einem geeignetem Street-Kameramodell gemacht. So bin ich bei meiner Recherche auf die Fuji X-Pro 3 gestoßen.
Fotografie erleben – Was mir an der X Pro 3 besonders gut gefällt:
Ich mag die Art und das Gefühl „analog“ zu fotografieren. Dazu zählt bei mir vorrangig die Mechanik, wie ich Blende, ISO und Verschlusszeit mit den kleinen Rädchen der Fujifilm X-Kameras einstelle. Bei diesem Modell kommt zusätzlich noch das Display hinzu, dass mir hilft mich auf die Fotografie zu konzentrieren. Details zu diesem Thema im Bereich Display. Daher erlebe ich die Fotografie intensiver und kreativer, als mit meinen bisherigen Kameras.
Haptik, Gewicht und ein schlichtes Gehäuse im Retro-Look
Im direkten Vergleich der technischen Datenblätter ist die Fuji X-Pro3 (ohne Objektiv) gerade mal 18 Gramm schwerer und nur etwas größer als die Fuji X100V. Dafür liegt die X Pro 3 auch ohne Daumenablage deutlich besser in der Hand, als die Fuji X100V, die ich vor wenigen Monaten getestet habe
In meinem letzten Fuji-Test hatte ich den Retro-Look noch als „Leica für Arme“ bezeichnet. Zu dieser Aussage stehe ich immer noch und sie trifft durch den Messsucher auch noch einmal deutlich ehe rauf die Fuji X Pro 3 zu als auf die X100V, aber ich mag dieses Design. Ich finde die Kamera sehr schlicht und aufgeräumt. Das hat sich auch in der Praxis gezeigt. Dank des unscheinbaren Gehäuses, ohne große Markenlogo in der Frontansicht wirkt man in der Streetfotografie deutlich „unauffälliger“ als mit einer dicken Kamera, sowie meine Canon 5D Mark III. Natürlich wird man von den Protagonisten auf der Straße war genommen, aber meiner Erfahrung erschrecken diese Protagonisten weniger und haben auch weniger Befürchtungen fotografiert zu werden.
Im klassischen schwarz finde ich dieses Model deutlich attraktiver als die Modelle „Dura Black“ oder „Dura Silver“. Diese sind sogar noch 20o Euro teurer als das Modell im einfachen schwarz, dafür sieht man Fingerabdrücke und Fettflecken von der Haut deutlich stärker auf den Dura-Modellen.
Messsucher-Kamera mit optischen und elektronischen Sucher
Die Fuji X Pro 3 ist eine Messsucherkamera. Das bedeutet, dass Sie mit einer „Scharfeinstellhilfe“ ausgestattet ist. Diese Scharfeinstellhilfe merkst Du, wenn Du den Autofokus auf Manuel stellst. In dem Sucher der Kamera erscheint dann ein kleiner Rahmen, der die Veränderung der Schärfe zeigt, wenn Du diese mit Hilfe des bjektives korrigierst. Für diejenigen die keine Lust haben, manuel zu fokussieren keine Sorge. Die Kamera besitzt natürlich auch einen Autofokus und auch eine Gesichtserkennung, die Dir als Scharfstellhilfe dient. Dazu wähst Du lediglich den Autofokus Modus „Continue“ oder „Single“ aus.
Filmsimulationen
Die Fuji X Pro 3 ist speziell für die Streetfotografie konzipiert. Demnach schreit diese Kamera direkt nach Schwarz-Weiß-Fotos, denn Schwarz-Weiß wird in den meisten Fällen als Stil-Mittel in der Fotografie eingesetzt. Da Fuji jedoch eine Geschichte aus der analogen Farbfilm-Zeit mit sich bringt, werden diese Farbfilm-Looks in Form der Filmsimulationen in die heutige Zeit interpretiert.
Viele Filmsimulationen habe ich bereits in meinem Testbericht der Fuji X100V vorgestellt. Bei der X-Pro 3 kommt eine neue Filmsimulation hinzu. „Classic Negativ“. Das Einzigartige bei dieser Fujifilm X-Pro ist, dass ich bis zu sieben eigene Farblooks speichern kann. Das macht für mich die Kamera besonders spannend. Denn ich möchte hauptsächlich in JPG fotografieren, um direkt ein finales Foto zu erhalten und mir die Bildbearbeitung zu schenken.
Darum ist die Fujifilm X Pro 3 nur fast perfekt
Man hat natürlich immer etwas zu meckern. Aus meiner Sicht sind diese Punkte keine deutlichen Schwächen, die mich für den Kauf zurückschrecken würden, sondern eher Ideen für eine Verbesserung des Modells, die ich mir bei einem Nachfolger der Fuji X-Pro 4 wünschen würde
Eingeschränktes Display – Konzentration bei der Fotografie aufs wesentliche
Über das Display der Fuji X Pro 3 kann man geteilter Meinung sein. Als ich mich mit dem Kameramodell befasst habe, hatte ich dieses Display erst als Nachteil empfunden. Ich hätte mir ein schwenkbares Display wie bei der X100V oder der Vorgänger der Fuji X Pro 2 gewünscht. Ich bin dann noch einmal in mich gegangen und habe mir überlegt, ob mir nicht genau diese Eigenschaft hilft, mich mehr auf die Fotografie und die Bildkomposition zu konzentrieren. Genau diese Art von Entschleunigung hat sich nun in diesem Praxistest als „wahr“ erwiesen. Somit hilft mir dieses Display mich mehr bei der Fotografie zu entschleunigen und mit mehr Achtsamkeit in der Bildgestaltung heranzugehen. Das finale Bild kann ich mir nachher sogar im Kamerasucher anzeigen lassen.
Gegenlichtblende beim 23 mm Objektiv
Zugegeben. Es ist kein Problem dieser Kamera, sondern eher des Objektives, dennoch möchte ich es an dieser Stelle hier erwähnen. Ich habe mich gewundert, warum so viele Fuji-User sich zusätzliche Gegenlichtblenden kaufen. Ich habe gedacht, dass diese User sich die Gegenlichtblenden aus optischen Gründen zugelegt haben, um den Retro-Look zu unterstützen. Jetzt bin ich etwas klüger geworden. Da ich die Fuji X Pro 3 mit einem Fujinon 23 mm Objektiv ƒ2.0 nutze, habe ich festgestellt, dass ich die Schutzkappe nicht mehr abnehmen, kann, wenn die Gegenlichtblende aufgeschraubt ist.
Ich frage mich warum, Fujifilm das macht und kann es mir nur beantworten, dass man dadurch vermieden möchte, dass man den Deckel verliert. Das ist natürlich Spekulation und ich finde ein schwaches Argument. Bei meiner Canon habe ich noch nie einen Objektiv-Deckel verloren.
Akku-Leistung
Der Akku bei den Fujifilm-Kameras ist relativ schnell leer. Ich rate Dir daher, immer einen zweiten aufgeladenen Akku dabei zu haben, wenn Du mit der Kamera auf Fototour gehst. Gerade bei der Streetfotografie ist nicht jeder Versuch direkt ein Meisterwerk. Es gibt viele „Fehlversuche“, von daher halte ich einen zweiten Akku, gerade auch bei Städtereisen für unabdingbar. Vorteil ist, dass Du die Akkus einfach über ein USB-C Kabel direkt mit der Fuji X Pro 3 aufladen kannst. Das erspart Dir ein zusätzliches mobiles Ladegerät.
Fuji-App: Fernsteuerung und Zugriff auf die Fotos mit Hindernissen
Die Fuji-Kamera lässt sich auch über eine App steuern. Allerdings ging mir in dieser Testphase immer wieder die Verbindung verloren, so dass ich die App deinstallieren und neu aufspielen musste. So etwas finde ich von der Usability immer nervig und würde mir hier eine Verbesserung wünschen.
Zubehör für die Fuji X Pro 3
In dieser Rubrik möchte ich Dir ein paar Tipps geben, wie Du Deine X-Pro 3 noch aufwerten kannst. Natürlich spiegel ich hier meine persönlichen Vorlieben:
Daumenablage
Die X Pro 3 liegt meiner Meinunfg nach schon sehr gut in der Hand, so dass Du bei dieser Kamera eigentlich keinen zusätzliche Daumenablage benötigst. Möchtest Du dennoch etwas mehr komfort, dann schau Dir doch mal Daumenablage von Haoge* an. Wenn Du die Daumenablage ohne Kameragurt nutzt, hast Du noch etwas mehr Griff-Stabilität. Als Nachteil finde ich, dass Du das Rad mit der ISO und Belichtungszeit nicht mehr so gut drehen kannst.
Auslöse-Knöpfe für Fujifilm Kameras
Wenn Du Deine Kamera noch ein wenig verschöner möchtest, kannst Du auch die Auslöse-Buttons* aufwerten. Ich persönlich mag die rot metallischen Knöpfe, allerdings gehen sie auch sehr schnell verloren,
Kameragurte und Handschlaufen:
Je nachdem wie Du eine Street-Fotografie-Kamera wie die Fuji X Pro 3 am liebsten nutzt, hast Du mit Sicherheit auch Vorlieben für Handschlaufen oder für Kameragurt. Ich persönlich mag als Kameragurt die Rock’n Roll Straps. Bei den Handschlaufen finde ich die C-Rope* sehr ansprechend.
Gegenlichtblende
Ich kann Dir für das 23mm Objektiv ƒ2 WR die Gegenlichtblende von Haoge 43 mm Deckel* empfehlen. Diese Gegenlichtblende ist aus meiner Sicht ein eine optische Alternative zur originalen Gegenlichtblende. Allerdings muss ich beim Einsatz von Filtern, diese Blende auch immer abschrauben. Für andere Brennweiten gibt es ebenfalls passende Gegenlichtblenden, die ich jedoch nicht getestet habe.
Foto-Tasche für die Streetfotografie
Fotografen benötigen auch immer Taschen und Rucksäcke. Da ich als Fotograf in der Streetfotografie eher unauffällig unterwegs sein möchte, verzichte ich natürlich beim Einsatz auf meinen orangefarbenen F-Stop-Rucksack. Dieser ist mir zu auffällig. Die Fototasche, die ich Euch hier empfehle, habe ich bisher noch nicht gekauft oder getestet, allerdings finde ich diese Ledertasche ganz ansprechend.
Filter:
Wenn Du jemand bist der auch Nachts loszieht und sich der Streetfotografie widmet. Dann schau Dir doch mal die Filter Black Mist von Nisi und von Tiffen. Leider bietet Nisi speziell für die 43 mm Objektive für die X Pro 3 keine Black Mist Filter an, jedoch für andere Objektiv-Durchmesser. Diese beiden Filter erzeugen ein schönes weiches Licht. Es ist ideal, wenn Ihr Nachts in lichtstarker Umgebung unterwegs seid.
Beispielfotos der X Pro 3
Fazit: Meine Eindrücke zur Fuji X Pro 3
Aus meiner Sicht sprechen die Vorteile für die Fuji X Pro 3 als Streetfotografie-Kamera für sich. Das Gehäuse im Retro-Design verleiht der Kamera eine analoge Optik und einfaches Bedienkonzept. Zumindest was das Einstellen der Blende, ISO und Verschlusszeit mit sich bringt. Über das Quick-Menü lassen sich viele weitere Einstellmöglichkeiten der Fuji X Pro 3 leicht finden und konfigurieren. Die Fuji X Pro 3 liegt wunderbar in der Hand. Sie ist nicht zu schwer und machte einen robusten und auffälligen Eindruck.
Die Filmsimulationen und die Möglichkeit bis zu sieben eigene Filmlooks speichern zu können, finde ich fabelhaft.
Auf Basis dieser vielen Gründe, ist die Fuji X Pro 3 für mich die überzeugende Kamera für die Streetfotografie. Dabei ist sie gerade einmal 200 € teurer als die X100V. Hinzukommen dann die Kosten mit dem Objektiv Deiner Wahl. Dafür bist Du flexibel, was zukünftige Brennweiten angeht. In meinem Fall reicht mir das 23 mm Objektiv als Brennweite auf der Fuji X Pro 3 aus, denn ich habe keine Ambitionen parallel ein neues Kamerasystem aufzurüsten.
Aus meiner Sicht unterstützt mich die X Pro 3 auch eher beim kreativen Fotografieren auf der Straße, als es mir meinen Canon System erlaubt. Dabei ist das Spiel von Licht und Schatten eigentlich das gleiche. Durch die Filmlooks wird jedoch die Kreativität gefördert und sich dabei die Bildbearbeitung am Bildschirm gespart.
Schau doch auch einmal bei meinen Fotoworkshops vorbei. Gelegentlich biete ich auch Street-Fotografie Workshops und Fototouren an. Vielleicht ist ja auch etwas für Dich dabei.
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