Ein Erfahrungsbericht vom zweitägigen Intensiv Workshop bei Andreas Jorns zum Thema Portrait-Fotografie. Es ist zwar schon etwas länger her, dass ich bei Andreas einen Workshop gebucht habe, denn er zählt nicht zu den günstigsten Workshop-Anbietern. Das macht aber nix, denn günstige Workshops in entsprechender Qualität hatte ich bereits in anderen Studios hier in NRW, die jedoch bei weitem nicht mit der Qualität der Workshops von Andreas Jorns mithalten können. Im Gegenteil, bei meinem letzten Workshop bei ihm bin ich erfolgreich mit neuem Wissen und tollen Fotos nach Hause gefahren. Somit zahle ich lieber ein paar Euro mehr und kann dafür auch den entsprechenden Qualitätsanspruch stellen.
Das Thema Portrait-Fotografie ist ja ein weit gefächerter Begriff. In meinen bisherigen Shootings habe ich mich mit der inszenierten Portrait-Fotografie beschäftigt. Das bedeutet, dass ich ein Thema bestimmt und eine entsprechende Location gesucht habe, um dieses Thema auch umzusetzen. Ich möchte meine bisherigen Arbeiten und Workshops nicht in Frage stellen, das Thema inszenierte Portrait-Fotografie macht mir nach wie vor Spaß, aber ich wollte mal einen nicht so überladenen, dafür puristischen Bildstil ausprobieren.
Wenn ich Euch frage was Eurer Meinung nach ein gutes Portrait ausmacht, werdet Ihr mir wahrscheinlich zustimmen und mir diese Frage wie folgt beantworten: Ein gutes Portrait zeichnet sich dadurch aus, dass …
- … der Charakter des Menschen dargestellt wird
- …es keine ablenkenden Bildelemente in den Fotos gibt (zum Beispiel eine prunkvolle Location)
- … es sehr puristisch ist
- … Emotionen transportiert werden
Es gibt bestimmt noch ein paar andere Punkte, aber diese Bildelemente sind schon ziemlich treffend wie ich finde.
Was haben wir in den zwei Tagen Intensiv-Workshop gelernt?
Im Grunde genommen ist es ganz einfach. Ist es im Nachhinein immer, wenn man schlauer (gemacht worden) ist ;-).
Andreas Jorns hat uns in seine „Geheimnisse“ eingeweiht, wie er seine Models und Kunden führt. Er zeigte uns in einer kleinen Gruppe von drei Workshop-Teilnehmern wie er es schafft eine natürliche Körperhaltung und Mimik bei seinen Protagonisten auf den Fotos zu entlocken, um sie dabei sehr natürlich wirken zu lassen. Er verzichtet also auf die verrückten Posen und Verrenkungen à la „Germanys next Topmodel“.
Ich bitte bei dieser Gelegenheit um Verständnis, dass ich bei den „Geheimnissen“ nicht weiter ins Detail gehe. Ihr könnt das Seminar „Menschen, Licht, Emotionen“ aber gerne selber buchen.
Am zweiten Tag hat uns Andreas auch seinen Bildbearbeitungs-Workflow in Lightroom näher gebracht und uns dabei gezeigt welche Vorbereitungsarbeiten er für den Druck dabei vornimmt. Am Ende des Seminars gab es dann für jeden Teilnehmer drei ausgedruckte Fotos als Erinnerung an diesen Workshop.
Der Ablauf des Workshops Portrait-Fotografie
Am ersten Tag gab es eine Vorbesprechung und Kennlernrunde zwischen den Workshop-Teilnehmern und den Models. Bevor wir in unsere Shootingrunde gingen gab es auch für jeden Teilnehmer eine kleine Portfolioanalyse, in der wir, von Andreas hervoragend geführt, untereinander geübt haben wie konstruktive Kritik gegeben werden kann. Früh genug also, um mit dieser neu gewonnen Erkenntnis in die erste Shootingrunde zu gehen.
Am ersten Tag stand uns das Model Katharina zur Verfügung. Neu für mich war, dass sie auf Wunsch von Andreas eben auch ganz gezielt Kritik aus Sicht eines Modells an uns Fotografen äußern sollte, damit wir uns besser in ihre Situation als Model reinversetzen können. Somit habe ich zum ersten Mal in diesem Bereich Feedback über meine Art zu Fotografieren sowie zu meiner Kommnikation hinter der Kamera erhalten. Das war erstaunlich sinnvoll und hilfreich. Außerdem konnte mir Katharina noch viele Punkte zur Verbesserung meiner Fotos aus Sicht eines Models geben, auch das hat mir geholfen. Doch nun genug geschrieben. Oben im Text findet Ihr meine favorisierten Fotos vom Shooting an beiden Tagen.
Fazit:
Ein toller Workshop, der mich ein Stück weiter vorangebracht hat. Dieser Kurs ist mit ca. 649€ zwar deutlich teurer als es die Kurse viel Wettbewerber sind. Für zwei Tage Intensiv Workshop mit drei Teilnehmern für jeweils 7 Stunden pro Tag und zwei Models macht das lediglich einen Stundenlohn von ca. 46€ brutto für Model und Fotograf zusammen. Der Verdienst pro Stunde sind also 23€ für jeden. Ist nicht wirklich viel für einen Selbständigen. Unabhängig von dem Preis ist mir aber auch der Lernerfolg sehr wichtig; das war bei diesem Workshop von Andreas Jorns wie gehabt der Fall.
Besonders voran gebracht hat mich persönlich neben dem Vorgespräch auch die Portfolioanalyse. Andere Workshop-Anbieter haben dies bei mir bisher nicht gemacht und die Kritik, die man üblicherweise bei vielen Workshops bekommt sind einfach oberflächlich und immer „nur“ positiv. Bei Andreas gab es dagegen konstruktive Kritik, die einem hilft seinen eigenen Stil zu verbessern. Da wir dieses Thema nur in einer Stunde angerissen haben, ich es jedoch gerne vertiefen möchte, werde ich Anfang Dezember eine ausgiebige Portfolioanalyse bei Andreas Jorns buchen, die er bisher nur auf Facebook angekündigt hat. Hiervon werde ich dann erneut berichten.
Eindrücke des Workshops erhaltet ihr hier in diesem Video:
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