Das Drohnen sich vor allem für das Filmen eigenen ist ja bekannt. Ich habe mir die DJI Mavic Air zugelegt, um fotografisch andere Perspektiven zu erhalten. Bei meiner Reise nach Portugal hätte ich gerne eine Drohne dabei gehabt, um noch weitere Perspektiven von der Küste und der Landschaft zu erhalten oder um Fotos und Filmsequenzen von den Surfern beim Big Waves Contest anzufertigen . Daher ist dieser Test auch aus fotografischer Sicht zu bewerten und nicht aus Sicht eines Videographen oder Sport-Drohnen-Piloten. Ich glaube, dass die Ansprüche hier unterschiedlich sind.
Anschaffungsgründe für die DJI Mavic Air aus der DJI Familie
Geringes Gewicht und kleines Packmaß als Kaufentscheidungsgrund
Neben den luftigen Perspektiven und die Möglichkeit andere Blickwinkel zu erreichen, die ich mit jeder Drohne erreichen kann, war das Gewicht von 430 Gramm und die kleine Größe für mich das kaufentscheidende Kriterium dieser Drohne. Denn mit dieser Größe und und mit diesem geringen Gewicht passt sie garantiert in meinem Fotorucksack und auch mit in mein Handgebäck, wenn ich eine Reise mit dem Flieger antrete.
RAW-Format wird unterstützt
Die Standard-Konfiguration sieht ein JPG-Format vor. Wenn die Fernbedienung und die Drohne eingeschaltet sind, dann könnt Ihr das Format auf RAW oder JPF+RAW anpassen. Darüber hinaus habt Ihr auch die Möglichkeit den Weißabgleich und die ISO anzupassen, was ich auch super finde.
Skepsis über die Panorama- und HDR-Funktion der Mavic Air
Die Sphähren Panoramas und die HDR-Funktion der DJI Mavic Air sind für mich keine Kaufentscheidungsgründe gewesen. Das liegt zum einen daran, dass ich die Tiny-World Panoramas nicht mag und die HDR Beispiele auf der Webseite des Herstellers haben mich auch nicht überzeugt. Die HDR bekommt man meiner Meinung nach mit einer guten Kamera und einem speziellen HDR-Programm besser hin. Selbst Kameras, die direkt das HDR rechnen, erzielen hier subjektiv gesehen bessere Ergebnisse.
Ich habe jedoch einmal einzelne Bilder mit der Mavic Air fotografiert und sie zu einem Panorama zusammen gesetzt. Bei einfachen Panoramen funktioniert das ohne Nodalpunktadapter ganz gut.
Erste Eindrücke der DJI Mavic Air:
Ein paar Wochen lang habe ich diese Drohne nun schon getestet. Immer, wenn die Zeit es gerade erlaubt hat. Die Ergebnisse könnt Ihr Euch oben in der Slideshow ansehen.
Haptik und Stabilität überzeugen
Fernbedienung als auch die Drohne ließen sich erst etwas schwer aufklappen, da man Angst hatte Teile vom Gerät abzubrechen. Das war allerdings der falsche Eindruck.
Ladezyklus der DJI Mavic Air:
Laut Herstellerangaben dauert die Ladezeit des Drohnenakkus 53 Minuten. In einer Umgebung zwischen 5°C und 15°C kann das Laden bis zu 100 Minuten dauern. Die Fernbedienung braucht 2,5 Stunden bis sie geladen ist. Pro Akku-Ladung verspricht der Hersteller bis zu 21 Minuten Flugzeit. Daher ist es immer sicherer mindestens einen weiteren Akku geladen zu haben. Wer die Drohne viel nutzen möchte, dem würde ich mindest 3 oder 4 Ersatzakkus empfehlen.
Viel Wirr Warr durch unterschiedliche Kabel-Anschlüsse ohne Erklärung im Handbuch beim DJI-Set
Schlecht erklärt ist für mich das Aufladen der Fernbedienung. Im unteren Teil der Fernbedienung ist ein USB Anschluss. Aus dem Handbuch geht nicht hervor, wie ich diesen Anschluss nutzen soll. Aus einem Video habe ich erfahren, dass er nicht fürs Aufladen der Fernbedienung gemacht ist. Ihr könnt den Anschluss nutzen, um die Drohne oder ein Smartphone via Kabel an die Fernbedienung anzuschliessen.
Aber dafür ist doch das Kabel in der Seite oder? Zumindest passt es bei mir ins iPhone, daher sollte sich doch die Fernbedienung automatisch mit meinem iPhone verbinden? Der USB Anschluss in der Mitte der Fernbedienung ist dafür gemacht, um ein Tablet als Steuerungsinstrument anzuschließen.
Unterschiedliche Anschlüsse verwirren mich. Um die Fernbedienung der DJI Mavic Air aufzuladen brauche ich noch einen zusätzlichen Adapter, der zusammen mit einem USB-Kabel geliefert wurde. In diesem Moment frage ich mich, warum man als Hersteller nicht einen Anschluss macht. Aus meiner Sicht besteht die Gefahr den Adapter zu verlieren. Den USB-Teil des Kabels stecke ich mit ins das Ladegerät und an das andere Kabelende stecke ich den Adapter (Micro-USB). Auf der linken Seite der Fernbedienung nehme ich das Kabel raus und lade nun meine Fernbedienung auf.
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Erfahrung mit dem DJI Support Team
Im oberen Teil habe ich es schon einmal erwähnt, dass einige wichtige Informationen aus dem mitgelieferten Handbuch fehlten, also kam ich nicht drum herum den Telefon Support anzurufen. Hier war man sehr hilfsbreit und auch die Mitarbeiter mussten teilweise intern recherchieren, um mein Problem in dem Griff zu bekommen. Sie waren jedoch sehr bemüht und nach ca. einer Stunde hatten, wir meinen Controller an die Drohne gekoppelt. Von dem Mitarbeiter bekam ich den Hinweis, dass ich mit die englischsprachige Seite das englischen DJI Benutzerhandbuch herunterladen soll. Das ist viel ausführlicher als die mitgelieferte Version und leider auch nur auf englisch verfügbar.
Das finde ich jedoch für einen Marktführer im Drohnenbereich recht schwach. Denn wenn ich schon als Hersteller meiner Produkte international verkaufe, dann stelle ich auch das entsprechende Benutzerhandbuch in der Muttersprache des Landes zur Verfügung.
Erster Flugversuch mit der DJI Mavic Pro
Euphorisch und neugierig habe ich mir dann die Drohne geschnappt, um meinen ersten Flugversuch zu unternehmen. Ich bin erst einmal aufs freie Feld gegangen, damit auch möglichst nichts schief geht. Die Bedienung war recht einfach, aber man muss etwas üben. Egal, ob man nach Sicht fliegt oder nach dem Handy-Display.
Wenn ich Videos aufnehme, bekomme ich auch nicht ganz so einfach Kamerafahrten hin, wie ich es mit den verschiedenen Video-Modi hinbekomme. Diese sind echt Klasse und wirken professionell. Vielleicht schreibe ich über diese noch einmal einen eigenen Artikel.
Kopplung zwischen Drohne und Fernbedienung geht immer wieder verloren
In den ersten Tagen ist es immer wieder vor gekommen, dass ich die Fernbedienung immer wieder mal neu koppeln musste. Irgendwie verliert das Kabel an der Seite immer wieder die “Kontaktstellen” am Anschluss auf der linken Seite, so dass ich es immer wieder raus ziehen und neu einstecken muss, damit ich die Fernbedienung wieder koppeln kann. Zimperlich darf man mit der Drohne wohl nicht sein.
Härtetest beim Flug in die Bäume bestanden
Bei einem meiner ersten Tests des Modus “Active Tracking” habe ich eine Person durch die Drohne verfolgen lassen. Als diese Person durch das Gebüsch in den Wald ging, sprang die Kollisionswarnung an und ich drückte den “Komm zurück Button”. Habe aber übersehen, dass die Drohne unter einem Bau stand. Die Drohne stieg in 30 Meter Höhe, schlug ein paar Mal gegen das Holz und konnte sich befreien. Zum Glück sind nur ein paar Kratzer an den Rotatoren zu sehen.
Rechtliche Bedingungen für die Nutzung der DJI Mavic Air:
Um meiner Drohnenkennzeichnungspflicht gerecht zu werden, habe ich mir im Shop für 8,50€ von Drohnen.de eine feuerfeste Nano-Flex Plakette erstellen lassen. Diese ist wirklich sehr klein und unauffällig an der Drohne.
Um Schäden, die durch einen Drohnenflug entstehen können abzudecken, konnte ich meine bestehende Haftpflichtversicherung leider nicht günstig erweitern, da ich einen sehr alten Tarif von 1995 hatte. Die Versicherungsbeiträge wären um fast 100% gestiegen. Daher habe ich meine alte Haftpflichtversicherung gekündigt und habe eine neue Versicherung für die Drohe bei der Agentur abgeschlossen, bei der ich auch schon meine Kameraversicherung habe.
Fazit zur DJI Mavic Air
Positiv: Das Fliegen der Drohne macht riesigen Spaß. Es bedarf allerdings etwas Übung, um intuitiv nach Sicht zu fliegen oder sogar nur nach Monitor. Von der Bild- und Videoqualität bin ich begeistert und ich finde, dass sich die Anschaffung gelohnt hat. Positiv aufgefallen ist mir auch die Warnfunktion der App, wenn es zum Beispiel zu windig für die Drohne ist.
Die App ist übersichtlich und gut gestaltet. Die Videos werden direkt mit Ton unterlegt und können in einer eigenen Community geteilt werden. Eine Download-Funktion der Videos/Fotos von der Karte wäre wünschenswert, damit ich auch offline auf die Daten zugreifen kann oder sie von meinem Handy aus in meinem Social Network teilen kann. Vielleicht habe ich diese Funktion auch nur noch nicht gefunden. Ich habe jedoch festgestellt, dass einige Videos direkt in der App angezeigt werden, andere wiederum nicht. Ich muss erst die Drohne am Rechner anschließen, um diese Videos zu sehen. Fotos werden in der App nicht angezeigt.
Negativ: Nervig ist bereits bei der Installation, dass das Handbuch nicht ausreichend erklärt ist und dass ich es mir in Englisch durchlesen muss. Auch die Kabel-Konnektivität hat Luft nach oben, um das Handy immer wieder zu koppeln oder auch um die Drohne am Rechner anzuschließen, um z.B. ein Firmware-Update durchzuführen. Bei diesen Punkten würde ich mir eine Verbesserung wünschen, da solche Anschlüsse heutzutage “sauber” anzuschließen sein sollten. An die Mirco-SD Karte komme ich mit meinen Händen nur umständlich dran, um die Daten auf dem Rechner zu übertragen. Das Anschließen der DJI Mavic Air an den Rechner ist auch genauso “oberflächlich” gelöst wie die Kabel-Schnittstelle zwischen Fernbedienung und Smartphone.
Zusammenfassend gesagt: Viel Spaß und gute Bildqualität bei einem guten Preis-Leistungsverhältnis mit einigen Schwächen bei der Nutzung. Für den Fun-Faktor alleine würde ich nach Schulnoten eine 1 geben, aber die Standards wie Handbuch und technische Anbindung der Kabel-Schnittstellen sind meiner Meinung nach schlampig gelöst und eher eine 3-. Vielleicht habe ich auch nur ein Montagsmodell.
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