Vor einigen Wochen hatte ich eine Dokumentation über die Wildpferde in der Camargue gesehen. Dabei ist mit die Idee gekommen, dass wir hier in Deutschland auch Wildpferde haben. Von meinem Wohnort aus sogar nur eine Stunde Fahrt mit dem Auto entfernt. Mit etwas Glück habe ich noch ein Ticket von der Verwaltung erhalten, so dass ich dieses Event fotografieren konnte.
Meine Bildidee – Wildpferde als Fotomotiv
Ich hatte die Idee eine galoppierenden Herde von vorne mit viel Staub im Hintergrund zu fotografieren. Vor Ort habe ich von einem anderen Fotografen erfahren, dass man ein wenig Glück haben muss, um ein solches Motiv einzufangen. Im Vorjahr sind die Wildpferde nicht direkt geradeaus in die Arena gelaufen, sondern sind seitlich abgedriftet. Dadurch hat man im Bereichs des Einlaufs nur noch Staub gesehen, während an der Seite nur ein paar Wildpferde zu fotografieren waren. Somit hat man nur einen kurzen Moment, um die galoppierenden Pferde von vorne zu Fotografieren. Da in wenigen Sekunden alles vorbei ist, muss von Anfang an die Kameraeinstellung sitzen. Neben der Kameraeinstellung braucht man also auch etwas Glück. Anhand der Fotos könnt Ihr erkennen, dass mir ein paar Fotos gelungen sind.
Bei der Ankunft habe mich selbst dabei erwischt, ein paar gewöhnliche Pferdemotive zu fotografieren. Da ich nicht das neue Titelblatt der Pferdezeitschrift Wendy fotografieren wollte, oder ein Motiv suchte um ein Mädchen-Kinderzimmer zu dekorieren, zeige ich aus dies Fotoserie nicht in meinem Blog.
Allerdings gehört zur Dokumentation einer solchen Veranstaltung auch Fotos von diesem Event mit in diesem Blog-Beitrag. Denn nur so bekommt Ihr einen Eindruck von der Veranstaltung und könnt selbst entscheiden, ob der Wildpferdefang bei Dülmen für Euch als Fotomotiv in Frage kommt.
Kameraeinstellungen und Tipps zum Fotografieren der Wildpferde
Bei den hier gezeigten Fotos habe ich bis zu 400 mm Brennweite genutzt. Wenn Ihr die Möglichkeit habt, stellt Euch auf auf die oberen Plätze der Arena. Dann bekommen die Bilder mehr Tiefe, weil Ihr von oben runter fotografieren könnt. Da die Wildpferde in Bewegung sind nutzt kurze Verschlusszeiten. Ich habe im TV-Modus (Zeitvorwahl) fotografiert. Ich habe eine kurze Verschlusszeit von 1600/Sekunde oder 2000/Sekunde gewählt und die ISO auf Automatik gestellt. Die Kamera hat dann automatisch ISO 640 oder ISO 800 gewählt. Da der TV-Modus auch automatisch die Blende anpasst, hat die Kamera die Blende ƒ5,6 oder ƒ6,3 genutzt. Somit habt Ihr auch noch etwas Tiefenschärfe in den Fotos.
Allgemeine Infos zum Wildpferdefang im Merfelder Bruch
Die Veranstaltung ist immer am letzten Wochenende im Mai und die Tickets sind dank Ticket-Händler auch direkt ausverkauft. Wer die Wildpferde noch in freie Wildbahn sehen möchte, der sollte früh morgens da sein. Die Veranstaltung ist für Pferde-Fans ein Pflicht-Programm, aber auch für Familien und Fotografen eine tolle Veranstaltung. Viele Familien haben sich Picknick-Decken mitgebracht, um ein paar schöne Stunden in der Natur zu verbringen. Einige Fotografen positionierten sich mit mitgebrachten Stühlen an der Strecke, an der die Pferde später in die Arena getrieben wurden.
Die Veranstalter haben es geschafft dieses Event mit der Natur im Einklang zu bringen. Rund um die Arena haben die Besucher ein tollen Ausblick auf den Wald und auf die Wildpferde. Da die Arena von kleinen Tümpeln umgeben ist, hört man den ganzen Tag quarkende Frösche um sich herum. Ich fand das sehr angenehm. Eine tolle Gegend um sich in der Natur zu erholen, auch wenn so viele Menschen um einen herum waren. Für das leibliche Wohl ist mit ein paar “Kirmesbuden”, Grill- und Getränkestationen ebenfalls gesorgt. Es ist genau die richtige Menge um die Leute zu verpflegen aber zu wenig für einen Rummel.
Rahmenprogramm zum Wildpferdefang
Es gibt ein einstündiges Vorab-Programm, bevor die Wildpferde in die Arena getrieben werden. In diesem Jahr bestand das Vorab-Programm aus Stunt-Reitern, einer Vogel-Flugshow, Border-Collies die Schafe und Enten trieben und eine Pferde-Trainerin, die mit ihrem Pony ein paar Tricks vorführte. Man hat sich also viel Mühe und Arbeit in das Rahmenprogramm gegeben. Das eigentliche Highlight ist natürlich der Einlauf der Wildpferde und die Arbeit der Treiber, die die Junghengste von der Gruppe trennen. Diese Hengste kann man mit ersteigern oder sogar als Gewinnen, wenn man das richtig los gekauft hat.
Kurz vor dem Einlauf wird die Arena für wenige Minuten ganz still. Wenn der Wind richtig steht, hört man die galoppierenden Pferde schon von weiten, bevor man sie sieht. Für ein paar Sekunden merkt man auch den bebenden Boden unter den Füßen. Ein beeindruckender Moment, der jedoch genauso schnell vergeht wie er kommt.
Die Wildpferde können von März bis Oktober immer auf dem Gelände besichtigt werden. Es kann jedoch sein, dass man die Wildpferde nicht immer sieht, da sie sich zu weit ins Gelände zurück gezogen haben. Wenn Ihr auch auf die Idee gekommen seid die Wildpferde zu fotografieren, dann bucht in diesem Zeitraum eine Führung zu den Wildpferden im Merfelder Bruch. Infos dazu gibt es auf der Webseite der Herzog von Croy’sche Verwaltung.
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