Mein Weg zu den Lofoten ging von Düsseldorf aus über Oslo, nach Harstad-Narvik. Ich hatte mir vorgenommen, mir bei dieser Gelegenheit auch norwegische Hauptstadt Oslo einen Tag näher anzusehen. Was immer man auch an einem Tag entdecken kann. Bevor ich auf die Stadt Oslo eingehe, doch noch mal ein kleiner Exkurs zu meiner Reisevorbereitung. Vielleicht plant auch Ihr ein Tripp zu den Polarlichtern und damit evtl. auch einen Tagestripp nach Oslo, daher könnte folgender Hinweis Euch noch nützlich sein:
Ankunft und Unterkunft in Oslo
Oslo hat drei Flughäfen. Ich bin in Oslo-Gardermoen angekommen. Von hier aus bin ich in zwei Tagen zu den Lofoten weitergeflogen. Eigentlich wollte ich mir ein zentrales Hotel direkt in der Innenstadt von Oslo suchen, um von hier aus die Stadt zu erkunden. Da ich jedoch keine Lust hatte morgens um halb sechs mit meinen Fotogepäck, wieder zurück zum Flughafen zu fahren, habe ich mit ein Zimmer im Radisson Blue für zwei Nächte am Flughafen gemietet. Vom Gepäckband waren das gerade mal fünf Minuten Fußweg. Obwohl hier viel Schnee liegt, kommt man trockenen Fußes in das Hotel.
Von hier aus geht es dann morgen mit der Bahn – dem Flytoget – in die Osloer Innenstadt. Der Flytoget ist die Schnellbahn am Flughafen und braucht ca. 20 Minuten nach Oslo. Ein Ticket kostet 20€ am Automaten und 24€ wenn man es am Schalter löst. Wer einen Oslo-Pass besitzt, darf den Flytoget leider nicht nutzen. Dafür kann er die anderen öffentlichen Verkehrsmittel und einige Museen besuchen. Somit ist das leider kein Tipp, um ein paar Euros zu sparen.
In einem Board-Magazin habe ich auch heute gelesen, dass Oslo nach Zürich und Genf die dritt teuerste Stadt der Welt ist. Nimmt also ausreichend Taschengeld mit. Dafür ist das Grundeinkommen der Osloer hier im Schnitt doppelt so hoch, ein bei uns in Deutschland.
Foto-Challange: Oslo abseits der Sehenswürdigkeiten entdecken
Zur Vorbereitung auf diese Reise hatte ich mir natürlich bei YouTube diverse Filme über die Stadt angesehen, um ein paar Anregungen für meinen Tripp zu bekommen. Mir ist aufgefallen, dass diese Reiseführer alle das gleich zeigen, Ski-Sprungschanze, Skulpturengarten, Wikinger-Museum etc.. Da mich diese Locations mit Ausnahme der Opern-Architektur fotografisch nicht wirklich reizten, hatte ich mir vorgenommen eine andere fotografische Perspektive von dieser Stadt einzufangen. Somit bin ich ein Tag durch die Stadt gelaufen, um spannende Fotomotive zu finden.
Die Oper von Oslo
Mein erster Spot war somit die Oper von Oslo. Hier bin ich erst einmal auf das begehbare Dach gegangen, um mir einen Überblick von der Stadt zu machen. Lustig war es, da ich von hier aus eine gläserne Sauna direkt in Oslos Hafenbecken gesehen habe, bei dem sich die Sauna-Gänger erst einmal im Hafenbecken abkühlten. Natürlich weiss man, dass die Skandinavier Saunen lieben, aber mit dieser gläsernen Sauna im Stadtzentrum habe ich nicht gerechnet. Das ganze ist eine witzige Sache, aber kein spannendes Fotomotiv. Um die Kombination von Schnee, Stadt und Sauna in einem Bild einzufangen, war die Fläche einfach zu groß.
Außerhalb und innerhalb Oslos Oper habe ich die Architektur festgehalten. Viele Motive – gerade mit der äußeren Linienführung hatte ich vorher schon gesehen, aber ich habe gehofft doch noch ein paar weniger bekannte Winkel zu finden. Auch wenn man morgens früh direkt zur Eröffnung da ist, man ist nicht der einzige uns hat direkt viele Menschen mit auf dem Bild. Das ganze stört eher und viele Ecken sind für die Besucher erst einmal gesperrt. Somit ist die Anzahl der Motive begrenzt, vor allem dann wenn der dreckige Schnee der Straße immer mit auf dem Foto ist.
Straßenleben in Oslo
Ich habe gehofft, dass ich ein paar tolle Gassen und Menschen finde. Leider sind mir hier in den Nebenstraßen keine spannenden Motive aufgefallen. Ich weiß nicht, ob es an den schneematschigen und teils vereisten Straßenlage lag, oder an den vielen Baustellen in der Stadt oder ob Oslo solche Motive zu einer anderen Jahreszeit besser zeigt.
Irgendwann bin ich dann doch in Oslo Einkaufsstraße Karl Johan Gate gelandet. Vom Bahnhof aus, kann man hier direkt bis zum Schloss durchlaufen. Das einzige was sich aufgrund der matschigen Straßen angeboten hat, waren sich spiegelnde Gebäude und Menschen in den Pfützen. Aber in einem sind wie uns glaube ich einig. Schön ist anders.
Das war eigentlich die Foto-Challange, die ich mir gestellt habe. Leider habe ich diese Aufgabe nicht gut meistern können. Auch jetzt Tage danach, kann ich mich nicht wirklich an einem tollen oder außergewöhnlichen Ort erinnern.
Oslos Fjorde – Die Stadt vom Wasser aus entdecken
Eine Schiffsrundfahrt eröffnet eine andere Perspektive auf die Stadt, habe ich mir gedacht. Im Nachhinein war das eine gute Wahl, die ich hier getroffen habe. Sicherlich gibt es davon schon ausreichend Fotos von Oslos Fjorden, allerdings ist das ein schönes Erlebnis bei einem solchen Tagesausflug. Die Tour ging knapp 90 Minuten und kostet 390 NOK, also ca. 39€.
Vom Wasser aus kann man sehen, dass die Stadt im westlichen Teil noch Ihren alten „Look“ hat, während im östlichen Teil rund um die Oper neue und moderne Architektur entsteht. Somit habe ich zum Zeitpunkt meiner Oslo-Reise viele Baustellen und Baukräne gesehen, die das Stadtbild nicht weiter verschönern.
Als die Fotos für diesen Blogartikel rausgesucht habe, fand ich es schwer schöne Fotos dieser Stadt zu finden. Meine Fotos spiegeln ganz gut meinen ersten Eindruck dieser Stadt wieder. Ich will aber nicht ausschließen, dass die Kombination an diesem Tag mit den Lichtverhältnissen vielleicht eine erste missglückte erste Begegnung war.
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Fazit: Oslo ist keine fotografischer Hotspot
Wenn Ihr eine Reise nach Oslo plant, kommt lieber zu einer anderen Reisezeit als im Winter in die Stadt. Einen gezielten Fotostop in Oslo kann man machen, ist für mich aber kein alleiniger Reisegrund Norwegens Hauptstadt zu besuchen. Norwegen hat aus meiner Sicht fotografisch mehr zu bieten als Oslo. Wenn ich Oslo mit anderen europäischen Hauptstädten, oder größeren Städten vergleiche würde ich diese Stadt nicht in meiner Top 10 listen. Dort war die Stadt vor meinem Besuch nich gelistet und sie ist auch nach meinem Besuch im Ranking gestiegen.
Ich will die Stadt gar nicht schlecht reden, denn der Ausflug in den Stadt-Fjord war ein kurzes Highlight. Oslo ist sicherlich eine Stadt, auf die man sich erst auf den zweiten oder Dritten Blick verliebt. Vielleicht aber auch nicht. Eine abschließende Bewertung möchte ich erst geben, falls ich doch noch mal im Sommer hier her kommen sollte. Eine nächste Reise nach Oslo muss schon eher beruflich ein Zufall sein. Privat zieht mich zieht mich die Stadt aktuell nicht zum Wochenend-Tripp an.
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