Die Hirschbrunft zu fotografieren ist bestimmt für Dich als Naturliebhaber oder Fotograf ein Ereignis, das man mal erlebt haben möchte. Ich hatte diesen Wunsch schon einige Jahre und dieses Jahr konnte er endlich in Erfüllung gehen. In diesem Blogartikel verrate ich Dir in paar Tipps und Tricks, wie Du Hirsche fotografieren kannst und wie Du die richtigen Motive bzw. Bildideen findest.
Natürlich ist kein Meister vom Himmel gefallen und es bedarf manchmal mehr als einen Anlauf, um seine Bildideen umzusetzen. Du benötigst nicht nur die Tiere im richtigen Abstand zu Deiner Linse (Kamera), sondern auch noch das passende Wetter und das richtige Licht. Viel Geduld und viele Versuche sind also nötig, um mit einzigartigen Naturfotos von der Hirschbrunft nach Hause zu kommen.
Wenn Du also ein paar mal losgezogen bist, dann weißt Du die Arbeiten der Natur-Fotografen, die auf der Photo & Adventure oder auf dem GDT Naturfotofestival ihre Werke präsentieren, stärker zu wertschätzen.
Tipp Nr 1: Hirsche finden
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Hirsche zu fotografieren.
- Entweder Du wohnst auf dem Land und weißt, wo sich die Hirsche zur Hirschbrunft aufhalten. Oder Du fragst einen Jäger, der Dich begleitet und der Dir ein paar Tipps gehen kann
- Du holst Dir ein Ticket für einen Wildpark oder buchst eine Führung durch den Wildpark zur Hirschbrunft
Die zweite Variante habe ich gewählt. Da ich mit meiner kleinen Tochter öfter in den Wald gegangen bin, besitze ich ein Jahresticket für den Wildpark Vosswinkel. Dennoch habe ich hier gleich zwei Touren gebucht, um das Naturspektakel der Hirschbrunft fotografieren zu können. Die erste Führung war am Abend zur goldenen Stunde, nachdem der Tierpark geschlossen hatte. Die zweite Führung war am frühen Morgen zum Sonnenaufgang. Der Vorteil ist, dass die Jäger genau wissen, wo sich ihre Tiere aufhalten und führen die Gruppe zu diesen Plätzen.
Daraus ergeben sich wiederum anderen Chancen / Motive. Sowohl bei der Abend- als auch Morgenführung liefen die Hirsche auf einmal in 5-10 Meter Entfernung an uns vorbei. Die Tiere scheinen also die Öffnungszeiten des Parks zu kennen, um den Besuchern auszuweichen ;-).Allerdings sollte man wirklich etwas Abstand halten, denn wenn so ein 200 KG Hirsch jemanden mit seinem Geweih verletzt, kann das böse enden. Daher Respekt vor der Natur und behaltet einen Sicherheitsabstand.
Tipp Nr.2: Ideen und Motive zur Gestaltung
Meine Bildideen konnte ich in diesen beiden Versuchen nicht umsetzen. Daher werde ich wohl im nächsten Jahr meine neue Jahreskarte, um immer wieder Mal den Wildpark zu besuchen. Viel hilft ja bekanntlich viel. ;-). Allerdings möchte ich mit Dir meine Bildideen mit Dir teilen, um Dich für ein solches Naturspektakel zu motivieren. Ich möchte Dir auch hier mit Absicht ein paar Fotos zeigen, die nicht gelungen, damit Du aus meiner Fehlern lernen kannst.
Schiebekämpfe
Ich war froh überhaupt einen Schiebekampf der Hirsche live gesehen zu haben. Damit hatte ich beim ersten Besuch nicht gerechnet. Leider fand der Kampf ziemlich weit weg statt. Es war auch kein starkes aufeinander zulaufender Hirsche, sondern eher eine Art „Verabredung zum Armdrücken mit dem Geweih“. Das Motiv war also etwas zu weit weg, das Licht war auch nicht spannend und dadurch ist das Farbspektrum auch etwas flach und nicht besonders ansehnlich. Daher genieße auch dieses Naturschauspiel.
Hirsche im Nebel fotografieren
Das war eine weitere Bildidee von mir. Die Hirsche in einem nebeligen Umfeld zu fotografieren. Egal ob auf der Wiese, im Wald oder das Ausatmen der Luft über die Nüstern der Hirsche. Ach ja…, am besten noch mit ein wenig Himmelsröte 😉 . Da war ich wohl etwas anspruchsvoll für meinen ersten Besuch, allerdings möchte ich diese Bildideen noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt umsetzen.
Spiegelung der Hirsche im See
In manchen Gegenden könnt Ihr auch Hirsch auch am See fotografieren. In dem Wildpark Vosswinkel ist ein solche See im Wald angelegt worden. Je nachdem wie das Licht hier steht, wo der Hirsch ist und wo Du Dich befindest, kannst Du den Hirsch fotografieren, wenn er sich im See spiegelt. Diese Bildidee konnte ich umsetzen, allerdings ist dieses Motiv vom Lichteinfall noch optimierungsbedürftig. Allerdings kann auch nicht alles beim ersten Mal klappen.
Silhouetten der Hirsche im Gegenlicht:
Dieses Wunschmotiv möchte ich auch noch einmal im zweiten Anlauf umsetzen Vielleicht gelingt es mir ja bei der Hirschbrunft 2025. Ich möchte einfach im Gegenlicht, z.B. beim Sonnenuntergang einen Hirsch so fotografieren, dass der Körper nur als Silhouette (also komplett schwarz) erscheint und im warmen Gegenlicht nur für sich steht.
Hirsche im bunten Herbstlaub
Das Motiv ist natürlich der Klassiker. Natürlich bietet es sich im frühen Herbst an die bunten Blätter mit der Hirschbrunft zu kombinieren, wenn Du einen Laubwald mit Hirschen besuchen kannst. Aber selbst für dieses einfache Fotomotiv brauchst Du manchmal mehr als einen Anlauf, damit die Hirsche auch im richtigen Licht zu dem bunten Laub stehen.
Tipp Nr. 3 Weitere Motive Abseits der Brunft:
So ein Wildpark hat natürlich auch noch viel mehr fotografisch zu bieten. Wildschweine die sich im Dreck suhlen gehört jetzt nicht wirklich zu meinen gewünschten Fotomotiven, aber da darf ja jeder anders sein. Mir haben es vor allem noch die Eulen angetan. Ich finde diese Tier noch sehr spannend.
Tipp Nr. 4: Welche Kamera / Equipment benötige ich?
Kamera:
Es ist eigentlich egal, ob Du eine DSLR ohne eine spiegellose Kamera nutzt. Nimm die Kamera mit der Du Dich wohl fühlst. Ich möchte nicht soweit gehen und Handy-Kameras empfehlen, allerdings reicht die Fotoqualität von modernen Handykameras wie z. B. iPhone 14/15 schon nah an die Qualität der Spiegelreflexkameras heran. Es gibt zwar ein paar technische Unterschiede und Gründe, warum ich als Hobby- oder Semi-professioneller Fotograf eine richtige Kamera haben sollte, aber für einen ersten Versuch kann man damit schon weit kommen.
Stativ:
Ein Stativ benötigst Du nicht. Die Hirsche bewegen sich eh vor der Kamera, so dass Du kurze Belichtungszeiten benötigst, um sie während der Brunftzeit zu fotografieren. Somit brauchst Du auch keine Langzeitbelichtung im Dunkeln einplanen.
Filter
Filter benötigst Du aus meiner Sicht auch nicht zwingend. Die könntest einen Pol-Filter nutzen, um die Farben zu verstärken oder teilweise Spiegelungen im Wasser zu verstärken. Aber das ist nicht immer für jede Umgebung eine Option, die zwingend notwendig ist. Mehr zum allgemeinen Thema „Mit Filter fotografieren“ findest Du im dazugehörigen Blockartikel.
Wenn Du möchtest, kannst Du gerne für Gegenlichtaufnahmen einen Black Mist Filter oder einen Shortstache Filter nutzen. Über den letzteren werde in Kürze ebenfalls einen Blogpost schreiben.
Wetteranhängige und unauffällige Kleidung:
Zum Equipment gehören vor allem auch warme Schuhe, wie z.B:. Gummistiefel mit Lammfell oder Thermoeinlagen. Ich war beim Sonnenaufgang zur Hirschbrunft nicht richtig vorbereitet, so dass ich nach zwei Stunden meine Fotosession schon abbrechen musste.
Fazit:
Das frühe Aufstehen und die kalten Füße haben sich auf jeden Fall gelohnt. Die Kombination aus Natur, den Hirschrufen und auch das Verhalten der Hirsche zu beobachten, war ein tolles Erlebnis. Auch wenn ich meine Motivwünsche fotografisch noch nicht ganz umsetzen konnte, was das Naturerlebnis etwas besonderen Ich überlege auch noch mal einen Fotoworkshop zur Hirschbrunftzeit anzubieten. Trage Dich also für meinen Newsletter ein, um rechtzeitig informiert zu werden.
0 comments