Fotografieren mit Filter gehört meiner Meinung nach bei der Landschaftsfotografie zur Grundausstattung. Viele von Euch haben sich doch schon mal gefragt, wozu diese Filter da sind. Mit diesem Artikel möchte ich Euch zeigen, wozu Ihr diese Filter nutzen könnt um zum Beispiel noch schöne Urlaubsfotos zu machen.
Dieser Blogbeitrag soll Euch einen ersten Überblick über verschiedene Filter geben, um dann später tiefer in die Materie einzusteigen. Deshalb führe ich hier ein paar Filtertypen auf und zeige Euch, wozu Ihre diese einsetzen könnt und worauf Ihr achten solltet. Diese Filter können Euch helfen Eure Kreativität bei der Fotogestaltung weiter auszubauen. Da auch ich ein paar Fehlkäufe in diesem Bereich hatte, hilft Euch dieser Artikel evtl. die Fehlinvestitionen zu vermeiden.
Welche Filter-Typen gibt es und wozu sind diese?
Filter sind ein tolles Zubehör, die Eure Kreativität beim Fotografien fördert. Mit Filter lassen sich bestimmte Effekte in den Fotos erzielen. Außerdem erspart Euch der Einsatz von Filter später eine längere Bearbeitungszeit in Lightroom oder Photoshop. Ein paar der häufigst genutzten Filter und deren Verwendung möchte ich Euch hier vorstellen.
Kauftipp: Achtet beim Kauf möglichst darauf, dass die Filter Farb-echt bzw. Farb-neutral sind, um das Foto von der Farben nicht zu verfälschen. Bei günstigen Filtern ist das oft der Fall. Als ich vor ein paar Jahren angefangen habe. mich mit diesem Thema zu beschäftigen hatte ich mir bei eBay Grauverlaufsfilter von”Cokin-Filter” gekauft. Die waren günstig und eh gebraucht, allerdings haben diese das Foto auch verfärbt, so dass ich recht schnell auf bessere umgestiegen bin. Zum experimentieren, was das genau der richtig Weg,
Grauverlaufsfilter für mehr Struktur im Himmel
Meiner Meinung gehören Grauverlaufsfilter in jedem Kamera-Rucksack eines Landschaftsfotografen. Habt Ihr Euch schon einmal gefragt, warum bei einigen Fotos der Boden gut beleuchtet und der Himmel ausgefressen ist? Genau diesen Effekt könnt Ihr mit Grauverlaufsfilter vermeiden. Der Grauverlaufsfilter schafft durch seinen Verlauf eine Wolkenstruktur im Himmel, auch wenn der Himmel recht diesig ist. Diese Grauverlaufsfilter gibt es in verschiedene Stufen. Wenn Ihr Euch z.B. ein Startsetset von Lee kauft, seit Ihr für die erste Zeit gut ausgerüstet.
ND-Filter für weiches Wasser oder ziehende Wolken
Habt Ihr Euch schon mal gefragt, wie man in den Fotos “ziehende Wolken” oder “weiches, samtiges Wasser” als Bild-Effekte erzielen kann? Danke ND-Filter erzielt Ihr diese Effekte. ND steht dabei als Abkürzung für “Neutraldichte” und wird auch als Graufilter bezeichnet. ND-Filter gibt es in verschiedenen Stärken und diese machen nichts anderes, also die Belichtungszeit zu verlängern. Je länger belichtet wird, desto weicher das Wasser, bzw desto größer der Wolkeneffekt. Im Vergleich zu den Grauverlaufsfilter sind diese Filter komplett grau und nicht nur im oberen Bereich grau gefärbt.
Wie stark die Belichtungszeit verlängert wird, erkennt Ihr an der Zahl die hinter dem Kürzel “ND X” steht. Auf Wikipedia findet Ihr eine ausführliche Vergleichstabelle, die Euch zeigt welcher Stärkegrad die Belichtungszeit verlängert. Mein stärkster Filter ist ein ND3-Filter, der bei Lee unter dem Begriff “Big Stopper” geführt wird. Hiermit komme ich in der Regel auch tagsüber gut mit aus, um mehrere Minuten zu belichten.
Sicherlich kann man zu jedem Filter einen eigenen Artikel schreiben, in diesem Bericht möchte ich Euch jedoch nur einen groben Einblick in das Thema geben. Wenn Ihr mehr Fotobeispiele von ND-Filtern sehen wollt, dann schaut Euch meinem Besuch auf Nusfjord an. Diese Filter habe ich oft auf den Lofoten verwendet.
Sonstige Filter: Polfilter / Sternfilter / Markolinse / IR-Filter
Diese Filter fasse ich einmal komplett unter der Begriff Effekt-Filter zusammen. Welche Effekte diese haben stelle ich kurz hier vor.
Polfilter
Ein Polfilter könnt Ihr nutzen, um das Himmelblau in Euren Fotos zu verstärken, oder Spiegelungen auf nicht metallischen Oberflächen zu vermindern.
Sternfilter
Dieser Effekt-Filter bringt in Euren Fotos die Lichtquellen als “Stern” zum leuchten. Diese Filter sind bei Amazon* schon ab 10€ zu bekommen. Ich habe sie bisher eingesetzt, wenn ich Adventsmotive für Weihnachtskarten fotografieren wollte. Ihr bekommt diese als 4 Punkte, 6 Punkte oder 8 Punkte Filter zu kaufen.
Makrolinse
Eine Makro-Linse ist ein toller und günstiger Einstieg in die Makro-Fotografie. Zumindest könnt Ihr für wenige Euros ausprobieren, ob Ihr Euch mit dem Thema befassen wollt, bevor Ihr Euch ein eigenes Makro-Objektiv zulegt. Eine Makro-Linse* ist zwischen ca. 15€ und 30€ zu bekommen. Je größer der Dioptrienbereich ist (max +10 Dioptrien), desto größer der Vergrößerungseffekt. Wem diese Vergrößerungs-Optionen einer Makro-Linse nicht ausreichen, der kommt um ein eigenes Makro-Objektiv nicht herum.
IR-Filter
Ein IR Filter habe ich bisher noch nicht eingesetzt. Das Kürzel steht für Infrarot-Filter, allerdings wird diese Filter auch als Röntgen-Filter bezeichnet. Auch diese IR-Filter kosten um die 30€. Welche Effekte dieser im Foto erzielen, könnt Ihr auf der Produktseite auf Amazon sehen.
Runde oder eckige Filter? – Welches System ist das richtige für mich?
Einen Unterschied zwischen runden oder eckigen Filter besteht einfach nur im Workflow. Ich bevorzuge rechteckige Filter aus dem Grund, da diese einfacher zu wechseln sind. Dazu wird ein Aufsatz auf das Objektiv geschraubt. Auf diesem Aufsatz lässt sich eine Erweiterung mit Führungsschienen aufsetzen, in dem ich dann meine Filter setzen kann. Sollte ich nun während des Fotografieren merken, dass ich doch mehr Zeichnung in dem Himmel haben möchte, tausche ich einfach den Filter aus.
Bei runden Filtern muss ich diese jedesmal vom Objektiv abschrauben. Das ist so richtig nervig, wenn Ihr mit einem ND3-Filter fotografieren wollt. Gerade bei diesem Filter müsst Ihr vorher einen Punkt in der Landschaft fixieren. Im zweiten Schritt schaltet Ihr das Objektiv in den manuellen Modus, bevor Ihr den ND3-Filter aufschraubt. Denn die Scheibe des ND3-Filters ist so dunkel, dass Ihr nicht automatisch mit Eurem Objektiv scharf schalten könnt. Wenn Ihr also nicht im manuellen Modus arbeitet, löst die Kamera gar nicht aus. Welche Effekte Ihr mit diesem Filter erzielt, habe ich oben bereits beschrieben.
Welche Hersteller bieten gute Filter an?
Einige Hersteller habe ich Euch schon genannt. Mit Cokin habe ich angefangen zu experimentieren. Für ca. 30€-40€ bekommt Ihr bei eBay schon ein paar Grauverlaufsfilter. Hier gibt es verschieden Serien. Ich hatte mit der P-Serie experimentiert, da diese aber nicht farbneutral war, habe ich mir direkt die Lee-Serie gekauft.
Ich nutze das Lee-Filter System jetzt schon ein paar Jahre und bin damit zufrieden. Es ist kein günstiges System, da man pro Filter etwa mit 100€ rechnen muss. Qualität hat halt Ihren Preis. Die Webseite Herstellers zeigt Euch schöne Vorher/Nachher Vergleiche und verrät Euch, welche Filter dazu genutzt werden. Ein Blick auf die Lee-Webseite kann daher also nicht Schaden. Für das Lee-Einsteigerset was ich benutze ( 3 x Grauverlaufsfilter, Kit-Filterhalter und Weitwinkeladapter) kostet das System ca 400€. Mein Einsteigerpaket heißt Neutral Density Grad Soft*. Hinzu kommt als ND-3.0 Filter der Big Stopper* für ca. 150€.
Wem dem das Lee-Filter System zu teuer ist, der sollte sich mal die Marke Rollei ansehen. Als ich meine Filter gekauft habe, kam diese gerade auf dem Markt. Diese sind etwas günstiger als die Lee-Filter, allerdings habe ich selber keine Erfahrung mit der Marke gemacht. Aus meinem Umfeld habe ich jedoch nur gutes gehört. Das Rollei Einsteiger-Set* ist bei Amazon ab ca. 230€ zu bekommen.
Die Dritte Alternative ist die Firma NiSi. Ich habe diese Marke auf der Photokina 2018 kennengelernt. Persönliche Erfahrung habe ich mit dieser Produktlinie auch noch nicht gemacht. Das NiSi-Einsteigerset* ist bei Amazon für ca. 680€ zu bekommen.
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