Ist ein Panoramakopf zum Einstieg in das Thema Panorama-Fotografie heutzutage überhaupt noch notwendig? Es gibt doch schon viele Kameras, wie z. B. die Fuji XT-5, die bereits einen eingebauten Panoramamodus besitzen, sodass Panoramafotos direkt in der Kamera entsteht. In den letzten Wochen und Monaten wollte ich genau diese Frage beantwortet haben. Daher habe ich den Panoramamodus meiner Fujifilm ausführlich getestet und mehrere Vergleiche mit dem Panoramakopf „VR Slim“ von Novoflex durchgeführt. In diesem Artikel zeige ich Dir nun die Vorteile und Nachteile, die ein Panoramamodus bzw. ein Panoramakopf hat. Daraus ergeben sich dann auch Antworten auf die Fragen, ab wann Du um einen Panoramakopf (Nodalpunktadaper) nicht drumherum kommst oder wann Du darauf verzichten kannst.
Darüber hinaus bekommst Du Einstellungstipps von mir, wie Du den Panoramamodus der Fuji am besten nutzen kannst. Der Vollständigkeitshalber, stelle ich Dir auch den Panoramakopf VR Slim kurz vor.
Einstellungstipps für den perfekten Panoramamodus für Fujifilm-Kameras
Standardmäßig ist das Fuji Panorama im Querformat voreingestellt. Das solltest Du ändern und es im Hochformat einstellen. Der Vorteil ergibt sich darin, da Du das Panoramafoto in einer höheren Auflösung aufnehmen kannst.
Diese Basics solltest Du vorab kennen:
Bei einem Panoramamodus drehst Du Dich mit Deiner Kamera um die eigene Achse. Dadurch können – kurz gesagt -, sogenannte Parallaxe Verzeichnung (Überlagerung durch Geisterbilder) entstehen. Details dazu lernst Du in meinem Fotoworkshop oder in meinem Whitepaper, wenn Du meinen Newsletter abonnierst.
Damit diese parallaxe Verzeichnung nicht auftreten, sind Panoramaköpfe (auch Nodalpunktadapter genannt) geschaffen worden. Dadurch dreht sich das Objektiv um die eigene Achse (Nodalpunkt) und nicht der Fotograf. Wenn Du diese Einzelbilder später am Rcchner zusammen setzte, bekommst Du auch ein besseres Bild zusammen gesetzt.
10 Tipps für den Panoramamodus bei Fujifilm
- Im Panoramamodus drehst Du Dich also als Fotograf um die eigene Achse. Dein Körper sollte dabei fixiert sein, damit Du ein gutes Ergebnis bekommst. Tipp: Mit ein wenig Übung kannst Du den Nodalpunkt imitieren, damit sich das Objektiv um die eigene Achte dreht: Fixiere Dein Ellbogen in Deiner rechten Seite und strecke den Zeigefinger vor Deiner Nase. Lege nun das Objektiv auf Deinen Finger und schwenke das Objektiv so, dass es einigermaßen fixiert auf dem Zeigefinger liegt.
- Bei der Fuji brauchst Du im Panoramamodus den Auslösebutton nicht gedrückt halten. Es braucht ein wenig Übung, um die Drehgeschwindigkeit anzupassen. Wenn Du nicht schnell genug bist, bekommst Du eine Fehlermeldung.
- Ändere die Aufnahmeeinstellung des Richtungspfeils. Die Kamera lässt sich nicht nur von rechts nach links oder umgekehrt, sondern auch von oben nach unten einstellen. Dadurch kannst Du im Hochkant fotografieren,
- Winkel: Hier stelle ich ein großes oder kleines Panorama ein. Mit dem L-Format kann die Kamera 180° Grad Fotos erstellen. Beim M-Format sind es nur 120° Grad. Das macht bei Skylines in Großstädten und auch bei vielen Landschaftsaufnahmen nur wenig Freude.
- Bei der Einstellung auf L erzeige ich natürlich mehr Pixel als in der M Version
- Im Querformat fotografieren:
Horizont in M Modus ist das kleines Panorama (6400 x 1440)
Horizontal im L Modus (9600 x 1440) - Tipp: Besser im Hochformat fotografieren
Im M Modus: 6400 x 2160
Beste Auflösung: Im L Modus: 9600 x 2160
- Im Querformat fotografieren:
- Darauf achten, dass die Fujifilm-Kamera auf Fine eingestellt ist, nicht auf normal. Dann bekommst Du die beste Auflösung
- Den Auslösebutton nur einmal drücken. Beim kontinuierlichen Drücken bricht das System ab und Deine Fotos sind verloren
- Objekte sollten sich auf dem Bild nicht bewegen, sonst ist die Aufnahme dahin
- Je mehr Weitwinkel, desto besser
- Nicht automatisch belichten, sondern manuel. Sonst ändern sich die Lichtverhältnisse und das Panorama wird nichts. Spiele lieber mit Licht und Schatten (Prüfe beim Probeschwenk bei Deinem Histogramm, dass das Bild gut ausgeleuchtet ist, bevor Du fotografierst.
Beispiel-Fotos aus dem Panoramamodus:
In der folgenden Slideshow zeige ich Dir einige Beispiele, die ich im Panoramamodus mit der Fujifilm XT-5 fotografiert habe. Es sind Erfolge und Misserfolge dabei, daher lohnt es sich die Slideshow durchzuklicken und die Bildbeschreibung durchzulesen.
Erfolgreiche Beispiele:
Gerade bei einfachen Landschaftsaufnahmen reicht der Panoramamodus oft aus. Der Panoramamodus ist somit ein gutes Tool für diejenigen, die gerne in das Thema Panorama-Fotografie einsteigen möchten und erste Erfahrung sammeln wollen. Da nur JPGs und keine Raw Dateien vom Panoramamodus generiert werden, empfehle ich ggf. mit einer Unterbelichtung oder Blendenkorrektur zu arbeiten. Es lohnt sich also, nach dem Fotografieren einen Blick auf das Display zu werfen, ob Ihr Eure Belichtung noch einmal anpassen müsst.
Panoramamodus am Limit
Hier zeige ich Dir auf, wo die Grenze des Panoramamodus liegen. Damit möchte ich Dir eine Hilfestellung geben, ab wann es sich für Dich lohnt, mit einem Panoramakopf zu arbeiten, um das „Next Level“ in dieser Fotodisziplin zu erreichen. Gerade dann, wenn Langzeitbelichtungen, HDRs oder Architekturaufnahmen zu Deinen bevorzugten Fotomotiven gehören, solltest Du einen tieferen Blich auf das Feinheiten in diesen Motiven hier werfen.
Die Grenzen des Panoramamodus. Hier punktet der Panoramakopf
- Die Fotos, die im Panoramamodus fotografiert werden, sind nur JPGs, Die Bildserie wird nicht im Raw-Format gespeichert, dementsprechend bist Du in der Nachbearbeitung eingeschränkt, um das optimale aus Deinem Panorama rauszuholen. Gerade dann wenn Du die Fotos später drucken möchtest, empfiehlt es sich hier in Raw zu fotografieren,
- Mit dem Panoramamodus kannst Du keine Langzeitbelichtungsserien oder HDRs aufnehmen. Gerade Skylines bei Nacht oder auch Langzeitbelichtung (mit einem ND1000-Filter) machen die Fotos doch erst richtig besonders. Zum Beispiel, wenn ich eine Skyline am Wasser fotografieren möchte. Dadurch bekomme ich eine gleichmäßigere Wasseroberfläche, so dass das Motiv ruhiger und harminsicher wirkt.
- Die Grenze des Panoramamodus liegt bei 180° Grad . Größere oder mehrzeilige Panoramen sind nicht möglich. Gerade im Architekturbereich, brauche ich die Option mehrzeilig zu fotografieren sehr oft.
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Panoramakopf VR Slim für kleine und leichte Systemkameras
Wenn Du bereits Freunde an der Panorama-Fotografie gefunden hast und Du das nächste Level erreichen möchtest, dann könnte das VR Slim System für Dich der perfekte Nodalpunktadapter für den Einstieg an einer spiegelosen Kamera sein. Für eine Spiegelreflexkamera schau Dir meinen Post zum VR System II an.
- Das System ist sehr leicht und lässt schnell auf ein kleines Packmaß, mit wenigen Handgriffen zurück auf ein minimales Packmaß reduzieren
- Mit diesem System sind Langzeitbelichtung, HDRs, und mehrzeilige Panoramen problemlos möglich
- Das System bietet Dir mit unter 400 € einen. preisgünstigen Einstieg in die Welt der Nodalpunktadapter.
Ich habe dieses System zum ersten Mal gesehen und war total begeistert. Ich konnte es einige Monate während meiner Reise nach Chicago und während meines Panorama-Fotoworkshops im Allgäu testen. Das System kostet ca. 320 €
Fazit zum Fujifilm Panoramamodus
Für Einsteiger im Bereich Panorama-Fotografie reicht der Panoramamodus aus, um erste Erfahrungen in diesem Foto-Genre zu sammeln. Dafür reicht aber auch ein gutes und aktuelles Handy aus, somit ist der Panoramamodus für mich kein entscheidender Kaufgrund für eine Fuji oder eine andere Kamera, sondern eher ein „Nice to have“. Oft macht der Panoramamodus ganz passable Fotos mit den Fuji Filmlooks. bei spannenden Motiven wie Langzeitbelichtungen ist er leider nicht zu gebrauchen und er schränkt die wegen des JPGs Format auch in der Bildbearbeitung sehr ein.
Natürlich kann der Panoramamodus die Qualität eines richtigen Panoramas nicht ersetzen, wenn das Panorama aus verschiedenen Bildern, im Raw-Format mit einem Nodalpunktadapter angefertigt wurde, da es automatisch zu Verzerrung in der Linienführung kommt, die man mit dem Nodalpunktadapter (gerade bei der Architektur-Fotografie) nicht hat. Mehr dazu in meinen Panorama-Workshops.
Die Panorama-Funktion in der Fuji ist nicht schlecht, für ein Quick-Panorama, wenn Du keinen Nodalpunktadapter dabei hast. Wenn Du so einen kleinen, leichten Nodalpunktkopf wie das „VR System Slim“ erwerben kannst, lohnt es sich auf jeden Fall dieses System mit in den Fotorucksack einzupacken. Mit dem leichten und kleinen Packmaß nimmt es Dir nicht viel Platz weg oder verschaff Dir zusätzliches Gewicht. Die Vorteile überwiegen hier für mich, den Panoramakopf immer mit in den Urlaub zu nehmen. Als Fotograf bin ich hier total flexibel, wenn ich ein Panoramafoto aufnehmen möchte.
Video: Panoramakopf vs. Panoramamodus
Neben diesem Blogpost, habe ich den Vergleich zwischen dem Fujifilm Panoramamodus und einem Nodalpunktadapter in einem Videopost zusammen gefasst. Ich hoffe, dass Dir dieser Artikel und das Video gefällt.
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In eigener Sache:
Seit 2017 biete ich gemeinsam mit der Firma Novoflex Fotoworkshops rund um das Thema Panorama-Fotografie an. Dabei gibt es immer unterschiedliche Schwerpunkte. Mal sind es Architektur-Panoramen in Paris und mal sind es Landschaftspanoramen im Allgäu. Die Grundlagen sind dabei jedoch immer dieselben. Wenn Du also Lust und Spaß an dem Thema Panorama-Fotografie hast, dann kann Du in meinen Workshops diese Panoramaköpfe kostenlos und ohne jedes Risiko ausprobieren. Am Ende entscheidest Du, ob Dich das Thema weiter interessiert, oder ob das für Dich nur ein spannender Ausflug in die Welt der Panorama-Fotografie war.
Schau also auf meiner Seite mit den aktuellen Fotoworkshops vorbei und registriere Dich für meinen Newsletter, um von Frühbucherrabatten und exklusiven Angeboten zu profitieren. Selbstverständlich kannst Du den Newsletter jederzeit wieder abbestellen.
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