Tulpenfelder in Holland abseits des Massen-Tourismus zu fotografieren, ist gar nicht so einfach. Bereits vor einigen Jahren habe ich einen ersten Anlauf gestartet und bin dabei nur auf Hyazinthen gestoßen. Vor drei Jahren wollte ich dann erneut Anlauf nehmen, doch Dank Covid durfte ich meine Reise in den letzten Jahren canceln. Dieses Jahr hat es dann endlich geklappt und ich bin in einer Region gefahren, in dem viele Tulpenbauern leben und Ihre Felder bepflanzen. Eine Region, die mir bisher in Holland nicht bekannt war. Daher war ich recht neugierig auf diese Region.
Die Schwierigkeit Tulpen in Holland zu finden ist es, dass sie jedes Jahr auch an einer anderen Stelle blühen. Deshalb war meine erste Tour vor drei Jahren auch ohne Erfolg gekrönt. Es gibt jedoch ein paar Regionen, in dem entsprechende Routen geplant werden, sodass man sie bequem mit dem Rad oder Auto erreichen kann.
Es gibt auch in Deutschland vereinzelnd einige Tulpenfelder. Meines Wissens gibt es Tulpenfelder in Grevenbroich, jedoch nicht in dieser Größe und Menge, bei dem man auch schöne bunte Teppiche von oben sieht. Allerdings war ich noch nicht vor Ort, um mir ein persönliches Bild davon zu machen. Außerdem ist es auch noch etwas anderes, wenn man dabei auch ein bisschen holländische Seeluft mit schnuppern kann.
Tipp Nr. 1: Die beste Zeit, um Tulpenfelder zu fotografieren
Da Tulpen bekanntlich im Frühling blühen und sie auf unseren Märkten und Blumenhändlern teilweise schon Ende März zu kaufen gibt, habe ich die Erfahrung gemacht, dass die es für einen Besuch in Holland Anfang April zu früh ist. Die beste Jahreszeit ist Mitte bis Ende April, wenn die Felder in voller Blüte sind. Sollte es Mitte April noch kalt und eisig sein, wirst Du mit einem Besuch Ende April mit schönen vollen Blüten belohnt werden.
Es ist kein Geheimnis, dass gerade Sonnenaufgänge oder Sonnenuntergänge das schönste Licht in der Landschaftsfotografie machen. Im April ist es jedoch früh am Morgen oder spät am Abend noch recht frisch, das bedeutet, dass die Tulpen auch noch nicht aufgegangen sind. Wäge also ab, ob Du die Lichtstimmung mit fotografieren möchtest, oder ob es Dir um die reine Blütenpracht geht. Ich persönlich mag die Kombination und stehe dafür gerne etwas früher auf. Schließlich kann ich am Fotospott auch noch etwas warten. Offene Tulpenblüten kannst Du sonst den ganzen Tag fotografieren.
Tipp Nr. 2: Wahl der Standpunkts
Gemütlich aus dem Stehen zu fotografieren, mit einem Blick auf das Tulpenfeld finde ich langweilig. Mit ein wenig Glück kannst Du vielleicht noch einen Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang mit im Bild festhalten. Wenn Du etwas in die Knie gehst, bekommst Du ein deutlich interessanteres Motiv. Auch aus dieser Perspektive lassen sich dann Dein Sonnenuntergang bzw. Dein Sonnenaufgang mit als Element einfangen.
Der Blick von unten auf die Tulpen finde ich spannender, als den Blick von der Körperhöhe. Der Blick von unten gibt eine schöne Linienführung, denn der Blick des Betrachters wird von unten direkt nach oben geführt. Mit einer Vollformat-Kamera reicht dafür schon ein einfaches Weitwinkel-Objektiv aus. Falls Ihr eine Crop-Kamera habt, seid Ihr mit einem Ultra-Weitwinkel oder Fisheye-Objektiv ganz gut bedient.
Wer die Möglichkeit hat auch auf eine Drohne zuzugreifen, dem bietet sich natürlich auch ein besonderer Blick von oben auf die Tulpenfelder. Wenn Du etwas Glück hast und das Hof-Fest eines Tulpenbauers besuchst, hast Du evtl. auch die Möglichkeit einen Helikopterflug über die Tulpenfelder zu buchen. Ich hätte die Möglichkeit mitfliegen zu können, habe ich mich aber aus Kostengründen dagegen entschieden. Drei Plätze musste man abnehmen und der Flug kostete für ca. sechseinhalb Minuten bei 225 €. Das war mir der Spaß jedoch nicht wert und ich habe da lieber auf meine Drohne zurückgegriffen.
Da es an beiden Tagen während meines Besuchs in Holland sehr stürmisch war, habe ich doch schon sehr früh eine Warnung über meine DJI-App erhalten. Aus diesem Grund bin ich dann nicht allzu weit bzw. allzu hochgeflogen. Sonst hätte ich bestimmt noch einige andere Motive fotografiert.
Ein Blick von oben aus der Luft zeigt einen bunten Flickenteppich aus den blühenden Tulpenwiesen, frisch grünen Feldern, Meer und teilweise auch Obst-Hainen. Daher macht das Drohnen in dieser Region besonders viel Spaß.
Tipp Nr. 3: Wahl des Objektives
Bei meiner Reise habe ich neben meiner Drohne hauptsächlich drei Objektive genutzt. Zwei Weitwinkel Objektive. Einmal das Canon 16-35 mm ƒ4.0 und das Sigma 14 mm ƒ1,8. Für die Close Ups von den Tulpenblüten kam mein Canon 70-20 mm ƒ 2.8 zum Einsatz. Somit hatte ich eine gute Auswahl, um mit der Perspektive und mit der Schärfentiefe zu spielen. Je lichtstärker das Objektiv ist, desto schöner werden die Bokehs. Leider habe ich vergessen, mit dem Sigma Objektiv offenblendig herumzuspielen.
Die Angaben der Brennweite bei den Objektiven bezieht sich immer auf die Kameras, die im Vollformat-Sensor haben. Nur dadurch sind 14mm Brennweite auch 14mm. Bei Kameras mit einem Crop-Sensor, ist natrülcih der Sensor an der Kamera kleiner. Dadurch verändert sich der Faktor der Brennweite um 1,5. Demnach sind 14mm Brennweite. Das hat zur Folge das der Bildausschnitt etwas kleiner wird. Das solltet Ihr bei der Gestaltung wissen, wenn Du die Tulpen von unten fotografieren möchtest.
Tipp Nr. 4: Kameraeinstellungen
Beim Fotografieren habe ich es mir sehr bequem gemacht. Meistens habe ich mit der Blenden-Vorauswahl (AV-Modus) fotografiert und die ISO auf Auto gestellt. Je nach Lichtsituation, habe ich mit der Belichtungskorrektur das Bild ausgeglichen. Somit hatte ich den Vorteil, dass ich nicht jedes Bild einzeln im manuellen Modus ausleuchten musste. Manchmal machen die Automatik-Programme auch Sinn und erleichtern einem das Fotografen-Leben. Den Weißabgleich habe ich ebenfalls auf Automatik gelassen. Da ich im Raw-Format fotografiert habe, kann ich den Farbabgleich schließlich jedes Mal in Lightroom anpassen.
Tipp Nr. 5: Filter zum Fotografieren
In der Regel habe ich immer meine Nisi-Filter dabei, wenn ich Landschaften fotografiere. Diesmal habe ich fast auf den Einsatz von Filter verzichtet. Warum nur fast? Ein wirklich nutzbarer Filter war mein Pol-Filter. Mit ihm konnte ich schöne kräftige Farben herausholen. Ich habe verzichtet, in Bodennähe mit Grauverlaufsfilter zu arbeiten.
Vorteile und Nachteile von Locations abseits des Massen-Tourismus
Die Region, die ich als Tulpen-Hochburg gefunden habe liegt vom Ruhrgebiet etwas weiter weg. Um welche Region es sich hier handelt und wie man garantiert Tulpenfelder findet, erfahren meine Newsletter-Abonnenten erklusiv.
Die Vorteile liegen klar auf der Hand
- Abseits des Massen-Tourismus kommt es selten vor, dass mir (wie z.B. im Keukenhof) andere Leute durch das Bild laufen, dass ich gerade fotografieren möchte.
- Du fotografierst in Regionen, die noch nicht so oft fotografiert wurden
Die Nachteile
- Ich muss eine Unterkunft etwas auswärts buchen. In meinem Fall war mein Hotel ca. 30 KM weiter entfernt, allerdings brauchte ich doch ca. eine Stunde, um zu meinen Spots zu fahren. Somit waren keine Tulpenfelder in der Nähe meines Hotels zu finden
Video: Tulpenfelder fotografieren
Ich habe ein paar Tipps zum Thema Tulpen fotografieren auch noch einmal in einem Video zusammen gefasst. Somit hast Du die Gelegenheit direkt am Spot noch die Möglichkeit noch einmal nachzuschauen, wenn Du Tulpenfelder aktuell fotografierst. Folge mir doch einfach auf YouTube, damit Du in Zukunft auch keine Videos mehr verpasst.
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Im Video weise ich auch darauf hin, dass ich für das nächste Jahr eine Fotoreise zu den Tulpenfeldern in Holland plane. Schau doch mal auf meine Fotoworkshops vorbei, ob der Workshop schon ausgeschrieben ist. Ansonsten abonniere meinen Newsletter, damit Du als erstes neue Angebote erhältst, bevor diese hier auf meiner Webseite veröffentlicht werden. Außerdem profitierst Du von Frühbucherrabatten uvm. Solltest Du noch weitere Fragen zu diesem Thema haben, schriebe mit doch eine Mail. Gerne werde ich Dir weiterhelfen.
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